System-FIT


Einen Beitrag zu einer vernetzten Wertschöpfung zu leisten, heisst auch, sich seine Partner aussuchen zu müssen.


Im Industriezeitalter haben wir oft Marketing als Ausrichtung aller unternehmerischen Aktivitäten einer Wertschöpfung auf den Markt verstanden. Entsprechend stellt es uns auch umfangreiche Handlungsempfehlungen für dieses Verständnis zur Verfügung.

In einem Digitalen Eco-System des Digitalen Zeitalters haben wir aber nicht mehr die Autonomie, aller Aktivitäten einer Wertschöpfung zu managen oder zu beeinflussen, wenn wir nicht das Unternehmen mit der höchsten Macht sind.

Was wir jedoch managen können, ist die Auswahl der Partner bzw. des Digitalen Eco-Systems (der Digitalen Eco-Systeme). Das System-FIT Modell ist ein Startpunkt hierfür.



Passt das Management zu mir ?


Kann ich eventuell vorgegebene Konditionen akzeptieren ? Welcher Qualitätsstandard ist den gewünschten Digitalen Eco-System üblich ? Welche Produktionskapazitäten sind heute und welche morgen zu erwarten ? Werden die Kapazitäten auf mehrere Unternehmen aufgeteilt ? Hat das machtstärkste Unternehmen Konditionen für den Beitritt (Allignment-Conditions) festgelegt ? Habe ich in diesem Digitalen Eco-System die Freiheit, eine zusätzliche Wertschöpfung zu gestalten (orchestrieren) ? Würde ich das machtstärkste Unternehmen in dessen Funktion akzeptieren ? Würde es mich akzeptieren ? Gibt es Vorgaben zu den Transaktionen, wie beispielsweisse Währungs- oder Zahlungsvorgaben ?

Welche Ziele und Strategie hat das machtstärkste Unternehmen ? Welche Entwicklungen und Entscheidungen sind künftig zu erwarten ? Sind meine Ziele und Strategie hierzu kompatibel ?


Haben wir ein kompatibles Kundenbild ?


Wenn wir einen Zusatznutzen für die bestehenden Kunden anbieten möchten, ist es gut nachvollziehbar, dass wir ein kompatibles Kundenbild benötigen, oder wir bewusst eine Teilmenge der Kunden des Digitalen Eco-Systems adressieren. Aber auch, wenn wir eine zusätzliche Wertschöpfung in einem bestehenden Digitalen Eco-System aufbauen möchten, müssen wir prüfen, ob und in welchem Umfang die von uns gewünschten Kunden in dem Digitalen Eco-System vorhanden sind.


Können wir mit eventuellen technischen, strukturellen oder architektonischen Vorgaben zurecht kommen ?


Klassisch fällt hierunter die Frage nach digitalen Schnittstellen oder Platformen. Gelegentlich kommt noch die Prüfung der Entity-Life-Historie dazu. Das heisst, ob die Informationen zu dem Zeitpunkt, wenn sie benötigt werden schon verfügbar sind.


Wie beurteilen wir die Zusammenarbeit mit vor- oder nachgelagerten Partnern ?


Wir befinden uns in einem globalen Zeitalter und müssen daher natürlich auch die Kultur, Wertvorstellungen, Sprache oder Zeitverschiebungen bei unseren Partnern in unsere Überlegungen mit eingeziehen. Gerade kulturell, oder ethischdivergierende Wertvorstellungen werden häufig unterschätzt.


Bin ich mit meinem Beitrag in dem Digitalen Eco-System konkurrenzfähig ?


Während wir im Industriezeitalter gewohnt waren, unseren Fokus auf die Alleinstellungsmerkmal eines Unternehmens oder Produktes zu legen, liegt der Fokus des einzelnen Unternehmens in einer vernetzten Wertschöpfung auf dem Alleinstellungsmerkmal eines Beitrags. Wichtig ist hier auch ein Blick über das angestrebte Digitale Eco-System hinaus. Wäre ich mit meinem Beitrag im Digitalen Eco-System - A vielleicht noch konkurrenzlos - aber in einem Digitalen Eco-System - B wäre ich es nicht, könnte es nur eine Frage der Zeit sein, bis der konkurrierende (oder substituierende) Beitrag seinen Weg vom Digitalen Eco-System - B in das Digitalen Eco-System - A findet.


Das System FIT - Modell wird kein Schwarz-Weiss-Ergebnis liefern.


Wir haben vielleicht nicht nur die Frage, ob wir einem bestimmten Digitalen Eco-System beitreten wollen, sondern welchem Digitalen Eco-System wir beitreten möchten. In diesem Fall werden wir den System FIT für jedes in Frage kommende Digitalen Eco-System durchführen. Es hilft uns, zu erkennen, worauf wir bei welchem Digitalen Eco-System achten sollten.
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